Poker ist eines der beliebtsten Kartenspiele überhaupt. Besonders in Casinos lockt das Kartenspiel immer wieder zahlreiche Spieler an die Tische. Doch worauf kommt es beim Poker wirklich an? Ist es das Geschick oder doch Glück, das am Ende über gewinnen oder verlieren entscheidet?
Es scheint, als haben manche Spieler das Glück einfach auf ihrer Seite und können beim Poker ohne große Mühe immer wieder Gewinne einfahren. Doch ist es wirklich so einfach? Wir klären die Frage, ob Poker ein Glücksspiel ist!
Was ist ein Glücksspiel?
Zunächst einmal sehen wir uns das Glücksspiel genauer an. Ab wann ist ein Spiel ein Glücksspiel und welche Voraussetzungen muss es dafür erfüllen?
Generell gilt: Ein Spiel ist dann ein Glücksspiel, wenn allein der Zufall darüber entscheidet, ob man gewinnt oder verliert. Wir kennen das beispielweise von anderen Spielen im Casino, wie in etwa Roulette. Man kann mit keinerlei Fähigkeit im voraus sagen, auf welchem Feld die Kugel landen wird. Trotzdem muss man sich entscheiden, worauf man sein Geld setzt. Gewinn oder Verlust hängen hier zu 100 % vom Zufall ab.
Im Deutschland gibt es folgende Definition für Glücksspiele: „Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt.“
Diese Aussage lässt aber durchaus Platz für einen gewissen Interpretationsspielraum. So könnte man darüber streiten, wie groß der Teil des Spiels sein muss, der vom Zufall abhängt. Vorweg muss dennoch geklärt werden, wie groß der Teil beim Poker ist, der vom Zufall abhängig ist.
Ist Poker ein Glücksspiel oder ein Geschicklichkeitsspiel?
Das Gegenstück zu Glücksspielen sind Geschicklichkeitsspiele. Hierbei kommt es nicht nur auf den Zufall, sondern auch auf das Können der Spieler an. Die Entscheidungen eines Spielers ziehen unmittelbare Folgen nach sich und haben Einfluss auf den Ausgang eines Spiels. Sieg und Niederlage sind also auch vom Spieler selbst abhängig.
Eine gewissen Glücksfaktor kann man dem Pokerspiel definitiv nicht absprechen. Die Karten die man zu Beginn des Spiels erhält, können in keinster Weise durch den Pokerspieler beinflusst werden. Wenn man von Anfang an schlechte Karten hat wird es schwierig mithilfe des eigenen Geschicks noch in eine positive Richtungen zu lenken. Mit einer gewissen Geschicklichkeit kann man aber auch mit einem schlechten Blatt noch einen Gewinn einfahren. Glück und Geschicklichkeit gehören bei vielen Spielen also zusammen. Eine bewährte Frage um zu kategorisieren, wie sehr ein Spiel vom Glück abhängt ist folgende:
Kann man das Spiel mit Absicht verlieren?
Kommen wir auf das Roulette Beispiel vom Anfang zurück. Bei diesem Spiel kann man die Wahrscheinlichkeit zu verlieren zwar sehr in die Höhe treiben, ein garantierter Verlust ist aber hierbei nicht möglich.
Anders sieht das beim Pokern aus. Wenn der Spieler seine Karten gleich in der ersten Runde wegwirft ist es nicht mehr möglich, das Spiel zu gewinnen. Man verliert also seinen anfänglichen Einsatz. Diese Entscheidung kann der Spieler selbst treffen. Somit trifft das Kriterium beim Poker zu.
Wie kann die Statistik bei dieser Frage helfen?
Eine weitere Möglichkeit, Spiele nach Glück und Geschicklichkeit zu kategorisieren ist die Statistik. Forscher und Wissenschaftler haben sich hierzu die Auswertungen von Millionen von Online-Partien auf der ganzen Welt angesehen. Dabei wurden nicht nur Pokerspiele, sondern auch Spiele wie Skat und Schach betrachtet.
Eine besondere Auffälligkeit: Beim Schach ging die Verteilung der Elo-Zahl deutlich weiter auseinander, als das bei Poker oder Skat der Fall war. Das bedeutet: Je weiter die Elo-Zahl auseinander geht, desto mehr ist das Spiel vom Können der Spieler abhängig. Bei einer sehr geringen Abweichung und einer daraus resultierenden weniger breiten Kurve ist die Entscheidung über Sieg und Niederlage stärker auf das Glück zurückzuführen. Hier gibt es keine Spieler, die aufgrund ihres Könnens besonders gut oder besonders schlecht abschneiden. Alle haben auf lange Sicht in etwa die gleiche Elo-Zahl.
Aber: Es zeigt sich, dass langfristig gesehen das Glück eine immer kleiner werdende Rolle spielt. So kann ein erfahrener Poker-Spieler mit einer höheren Elo-Zahl einen Spieler mit wenig Geschick innerhalb von 100 Spielen mit einer Wahrscheinlichkeit vom 75 % schlagen. Diese Statistik deutet darauf hin, dass Poker eher dem Geschicklichkeitsspielen zuzordnen ist.
Seit wann ist Poker ein Geschicklichkeitsspiel?
Die Frage, ob Poker ein Glücksspiele oder Geschicklichkeitsspiel ist wurde auch in der Vergangenheit immer wieder heiß diskutiert. Da es viele Unterschiedliche Meinungen und Beurteilungsmethoden dazu gibt, konnte nie eine eindeutige Antwort gefunden werden. Für ein eindeutiges Urteil in Deutschland sorgte im Jahr 2014 das Bundesverwaltungsgericht. Demnach gilt Pokern nicht per se als Glücksspiel. Die finale Einstufung hänge in erster Linie mit von der Teilnahmegebühr ab, die Spieler zu mitspielen zahlen müssen.
Ist das Glück beim Poker nur ein Mythos?
Es gibt zahlreiche Geschichten von glücklichen Poker Spielern, die mit einem guten Blatt riesige Gewinne einstreichen konnten und dann für immer ausgesorgt haben. Solche Geschichten klingen auf den ersten Blick plausibel und einfach nachzumachen, in der Realität sieht es jedoch meist anders aus. Klar ist: Wir sollten uns nicht auf unser Glück verlassen, sondern lieber versuchen den Ausgang des Spiels durch eigenes Können zu beeinflussen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Strategien um sein eigenes Poker Spiel zu verbessern. Auch mithilfe er eigenen Erfahrung und der eigenen Geschicklichkeit kann man am Ende selbst über Sieg und Niederlage mitentscheiden.
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