Wie jeder andere Zeitvertreib bewegt sich auch das Pokern auf der Grenze zwischen “Spiel” und “Sport”. Der “Spiel”-Teil des Pokers benötigt wohl keiner weiteren Erklärung. Über den Status von Poker als “Sport” lässt sich allerdings trefflich streiten.
Kann Poker zu Recht als Sport betrachtet werden? Lass uns diese Frage genauer untersuchen. Beim Pokern geht es sicherlich um den Wettbewerb zwischen Einzelpersonen. Gelegentlich kommt es beim Poker auch zu Teamwettbewerben, wie z. B. beim Tag Team No-Limit Hold’em-Turnier bei den jährlichen World Series of Poker.
Pokern ist zweifelsohne ein Unterhaltungsspiel. Spieler auf der ganzen Welt nehmen an diesem Spiel zu ihrem eigenen Vergnügen teil.
Definitionen – Unterschied zwischen Sport und Spiel
Ein Sport ist per Definition eine Aktivität, die Geschicklichkeit erfordert und bei der eine Person oder eine Mannschaft gegen eine andere Person oder Mannschaft antritt. Sport wird zur Unterhaltung ausgeübt und beinhaltet in der Regel ein Element der körperlichen Anstrengung.
Ein Spiel ist per Definition eine wettbewerbsorientierte Aktivität oder ein Sport, der zum Spaß betrieben wird und nach festgelegten Spielregeln gespielt wird. Diese Definition eines Spiels besagt, dass Sportarten Untergruppen von Spielen sind.
Pro- und Kontraargumente, ob Poker als Sportart gilt
Im Nachgang möchten wir einige Punkte aufführen, warum Poker eventuell als eine Sportart gelten könnte und warum nicht:
Pro
- Die World Mind Sports Games halten weltbekannte Pokerturniere ab
- Gilt als Geschicklichkeitsspiel, wie z.B. das Schachspiel, und wird sogar in Ligen ausgeführt
- Die International Federation of Poker hat das Kartenspiel als Sport anerkannt
Kontra
- Keine sonderliche körperliche Anstrengung benötigt
- Man muss kein Athlet sein, um Poker zu spielen
- Pokerspiel wird nach wie vor primär als Glücksspiel genutzt
Ist Poker eine Olympische Sportart?
Jeder Spieler stellt sich vor, wie es wäre, wenn dieses Kartenspiel bei einem offiziellen olympischen Wettbewerb eine Medaille wert wäre, wie auch das oben angeführte Beispiel Schach. Aber nur wenige wissen, dass es bereits viele Leute gibt, die dies über die IFMP (International Match Poker Federation) tun.
Derzeit bemüht sich die IFMP um die Aufnahme des Kartenspiels in die Testveranstaltung in Paris im Jahr 2024 und strebt natürlich die Olympischen Spiele in Los Angeles im Jahr 2028 an.
Damit Sportarten in die Olympischen Spiele aufgenommen werden kann und einen entsprechenden Stellenwert erlangen, müssen einige Mindestanforderungen erfüllt werden können, z. B. das Bestehen einer gemeinsamen Organisation.
Warum erkenne einige Leute Poker nicht als Sportart an?
Viele Menschen fragen sich, ob es beim Pokern nicht nur um Glück geht, oder ob auch eine gewisse Anstrengung von Nöten ist. Diejenigen, die darauf antworten, halten an ihren Überzeugungen und Inhalte fest, ohne sich zu rühren. Wenn Du gerne an Pokerwettbewerben teilnimmst und es beleidigend findest, dass einige Leute Poker nicht als Sport betrachten (und dies auch nicht wollen), hast Du ein Recht auf diese Gefühle. Schließlich ist es zermürbend, stundenlang am Tisch zu sitzen, nachzudenken, zu grübeln und Entscheidungen zu treffen, bei denen man viel Geld verlieren könnte. Aber ist es denn eine körperlich anstrengende Aktivität?
Eine sehr große Rolle, warum in den unterschiedlichsten Ländern jenes Glücksspiel nicht als eine Sportart angesehen wird, spielt die Tatsache, dass jeder gewinnen kann. Das ist bei keiner anderen Einzelsportart der Fall, weder kurzfristig noch sonst. Nadal schlägt Max Mustermann immer mit einer Hand auf dem Rücken, und Carlsen besiegt jeden im Schach, während er vor dem Fernseher sitzt und einen Snack zu sich nimmt.
Abschließendes Urteil
Seit die IMSA beschlossen hat, dass Poker eine Sportart ist, bezeichnen sich Profis, die Anerkennung in diesem Glücksspiel suchen und es ernst nehmen, als “Pokersportler”. Diejenigen, die Online Poker lediglich damit verbinden, dass Spieler aus aller Welt mit etwas Glück Geld an der Teilnahme gewinnen können, scheinen damit ein Problem zu haben. Es wird angenommen, dass ein echter Sportler jemand ist, der seinen Körper einem körperlichen Training unterzieht und über dementsprechende körperliche Fähigkeiten verfügt. Natürlich können professionelle Pokerspieler auch argumentieren, dass die ständige Belastung ihres Gehirns tatsächlich ein körperliches Training ist.
Ob ein Profi im Kartenspiel in Bezug auf die körperliche Anstrengung als Athlet betrachtet werden kann oder nicht, liegt natürlich bei Dir. Du kannst es selbst entscheiden.